Montenegro schön und nicht schön
- Teddy

- 27. Okt. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. März 2024
Wir hatten 2 Wochen Zeit uns dieses uns bisher noch unbekannte Land anzuschauen. Wir waren in Kotor, in Bar, in Budvar, in Herceg Novi und vielen, vielen kleinen Dörfchen.
Wir schreiben unsere Berichte bewusst erst nach dem Ende unserer zweiwöchigen Entdeckungsreise, um den Gesamteindruck auf uns wirken zu lassen.
Ich werde in meinem kurzen Bericht kurz auf die Dinge eingehen, die uns sowohl positiv als auch negativ aufgefallen sind. Kerstin wird sicherlich in ihrem Bericht kurz die ein odere andere Geschichte erzählen.
Positiv aufgefallen sind uns
schon bei dem Landeanflug die unbeschreiblich schöne und teilweise atemberaubende Landschaft mit steil ansteigenden Bergen. Es gibt hier anscheinend nur entweder ein Unten oder ein Oben. Nur ein bisschen Hügel geht gar nicht.

Das Wasser ist egal ob am offenen Meer oder in den Buchten stets kristallklar und lädt zum Schwimmen gemeinsam mit den zahlreichen Fischen ein.
Unsere Unterkunft in Strp war das reinste Paradies, welches Mladen, unser Gastgeber im "Stella del Mare" hier geschaffen hat. Nicht nur dass das Apartement mit tollem Meerblick alles zu bieten hatte, was das Herz begehrt, sondern auch einen kleinen gemütlichen Privatstrand, mit Terrasse, Sunbeds, Schirmen und sogar einem Kajak, das wir benutzen durften.
Von den negativen Aspekten, auf die ich später eingehen werde, einmal abgesehen, ist die Ein-und Ausfahrt der Kreuzfahrtschiffe durch die Engstellen der Bucht von Kotor ein besonderes Erlebnis. Mindestens zweimal täglich ist das optische Spektakel zu beobachten.

Das Essen jeglicher Art, welches wir in zahlreichen Variationen probiert haben war immer sehr gut.
Die neue Seilbahn auf den Lovcen bei Kotor mit ca. 1750 Höhe - beginnend natürlich bei fast 0 m - ist ein wahres Erlebnis, wenn man das Glück hat, dass diese nicht gerade überlaufen ist. (am besten am Wochenanfang). Hier kann man sich auch ein MTB leihen und in Serpentinen downhill die tollen Aussichten über die Bucht von Kotor genießen.
Negativ aufgefallen sind uns
die auffallend aggressiv drängelnden rücksichtslos fahrenden und hupenden Autofahrer
scheinbar stinkt hier jedes vorausfahrende Auto nach Abgasen. Offenbar sind hier Abgasuntersuchung und Rußpartikelfilter noch Fremdwörter
In diesem Zusammehhang sieht man auch täglich, die Kreuzfahrtschiffe, die nicht nur, wie überall auf der Welt mit tausenden Passagieren, den ansonsten beschaulichen Küstenort Kotor überrennen, sonder auch fast den ganzen Tag während des Landganges mit ihren riesigen Schornsteinen die Luft schwärzen. Das fällt besonders in Kotor auf, welches in einem wunderschönen Tal umgeben von großen Bergen liegt. Irgendwann steht dann eine richtige Dunstglocke über der Bucht.

Hinzu kommen anscheinend die ganzen Räuchereien privater Natur, die meist etwa einen halben Tag lang ihre Rauchwolke ins Tal schießen, so dass die eigentlich wunderschöne Natur von einem Rauchschleier verdeckt ist.
Wie anscheinend sehr viel auf der Welt, so gibt es auch hier weder Mülltrennung noch ein Pfandsystem. Für uns Deutsche eigentlich unvorstellbar.
Bürgersteige und Radwege erst recht sind nirgends zu finden. Ich darf gar nicht an unsere damals angedachte Radtour an der Adriaküste denken. So manche Radfahrer, die uns an den von Autokorsos und stinkenden Abgasen geprägten Straßen, in den Rinnstein gezwängt, entgegen kamen, haben wir zutiefst bedauert.
Bei unserer Tour mit der Seilbahn auf den Lovcen entdeckten wir auch den nagelneuen Mountaincoaster, die ja normalerweise eine spektakuläre Fahrt durch die Berge garantieren. Dieser hier ist ein Flop: Riesenschlange an der Kasse, 1 Stunde Anstehen vor dem Einlass. Die Fahrt möchte ich als kurz, langsam und langweilig beschreiben. Erinnert eher an ein Kinderkarussell auf dem Pützchens Markt.
Ein paar neutrale Eindrücke
Insgesamt wirkt das Land, insbesondere die alten Häuser sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt sehr verkommen und renovierungsbrdürftig. Es ist anscheinend üblich Müll, Unrat und alte Autos irgendwo, im Notfall auch vor dem eigenen Haus zu deponieren.
Sehr oft sahen wir sowohl kleine private, als auch größere Investobjekte, die in Rohbauzustand vermoost vor sich hin gammeln.
Ohne Auto ist man als Tourist der vom Land etwas sehen möchte aufgeschmissen. Der Fahrplan der wenigen Busse, die hier verkehren sind undurchschaubar und online sowieso nicht verfügbar. Zweiräder scheiden wegen der oben beschriebenen Fahrweise sowieso aus.
Den "Big-Mac-Index" können wir mangels Verkaufsstellen nicht benutzen. Wir haben daher unseren eigenen "Cappuccino-Index" zu Rate gesogen, der bei 2 € liegen dürfte, Den besten Cappuccino, den wir inklusive einem Glas Wasser in einer kleinen Bar in Risan für 1,50 € getrunken haben.

Die Autovermietung "Montenegro-Car" im Airport Tivat können wir wärmstes weiter empfehlen. Ganz unkomplizierte Abwicklung für einen nicht mehr ganz neuwertigen Kleinwagen zu einem Superpreis.
Wie auch in Dubai und Zypern ist uns aufgefallen, dass hier selbst für Kleinstbeträge die Kartenzahlung im Gegensatz zu Deutschland als selbstverständlich angesehen wird.
Das Resümee
Eine Woche hierhin, in schöne Landschaft, tolles Meer und leckeres Essen ist auf jeden Fall zu empfehlen. Die Locals werden schon ein wenig freundlicher, wenn man sie mit einem "Dobar Dan" begrüßt.
Das Erlebnis von soeben im Airport spiegelt leider genau das Gegenteil wieder. Sowohl beim Check-in als auch bei Passkontrolle und Security wurde uns deutlich spürbar gemacht, dass wir Ausländer sind. Kein schöner Abschluss.



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