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Who The Fuck Are Vietnamese?

  • Autorenbild: Teddy
    Teddy
  • 2. Juli
  • 12 Min. Lesezeit
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KEIN Reisebericht von unserer Tour mit'm Moped durch Vietnam in 2025




Who the fuck are we?


Wir möchten uns an dieser Stelle ganz kurz vorstellen.

Meine Frau Kerstin, geb. 1966, Winzerin, Verkäuferin, Allrounderin und ich Rainer, geb. 1960 Handwerker, Projektmanager, Mädchen für Alles sind seit 35 Jahren verheiratet und stolze Eltern von Rebecca und Dominic, die mit eigenen Beinen mitten in ihrem Leben stehen und dieses inzwischen mit jeweils einem Kind meistern. Die beiden haben uns auch dazu inspiriert sich auch mal die Welt außerhalb Europas anzuschauen.


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Wie eingangs erwähnt ist dies kein Reisebericht, sondern die kurze Schilderung unserer Eindrücke und was diese mit uns gemacht haben.


What the fuck is Vietnam?


Wir wussten, dass wir ein Land besuchen würden, in dem wir alles andere erfahren würden als europäische All-Inklusive-Kultur. Warum überhaupt Vietnam, werden wir oft gefragt. Warum nicht Thailand, direkt um die Ecke?


Als Deutsche kennt man Vietnam eigentlich unterbewußt, als das Land, welches in einen jahrzehntelangen Krieg verwickelt wurde.


Wir wußten von einem Bekannten, hallo Tobi 🙋🏻‍♂️, dass er hier studiert hat und total von dem Land begeistert war. Nicht zuletzt einige Videos von der wunderschönen Landschaft haben uns dazu inspiriert, unsere erste Asienreise hier zu beginnen. Kerstin wird sicherlich in ihrem Reisebericht von unserer Reise erzählen.


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Es ist schwer Vietnam und seine Bewohner in einem kurzen Bericht zusammenzufassen. Wir sind zu diesem Zeitpunkt, in dem ich den Bericht schreibe erst 6 Wochen in diesem atemberaubenden Land. Es verging bisher kein Tag, an dem wir nicht geflasht gewesen wären von der Kultur, dem Verkehr, der Landschaft oder von den Locals. Meist schaffen wir es nicht während des Abends die am Tag gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten, echt krass...


Zur Landschaft


Im Vergleich zu Deutschland hat Vietnam tatsächlich annähernd die gleiche Fläche ist aber extrem schlank und in die Länge gezogen. Ca. 1700 km sind es von Norden nach Süden. Unsere Tour mit unseren geliehenen Möppchen haben wir im Süden in Ho-Chi-Min-City -die Locals sagen immer noch Saigon - gestartet und sind gerade in Da Nang in der Mitte von Vietnam angekommen. Landschaftlich und klimatisch haben uns bisher die Central Highlands am besten gefallen, einfach ein Traum. Kaum Tourismus, KEINER spricht Englisch und landschaftlich einfach der Burner. Wir sind jedoch geplant weiter in den ganz nördlichen Teil unterwegs um dann irgendwann in Hanoi anzukommen und unsere Reise hier abzuschließen.

Wir werden entsprechend berichten.



Zu den Menschen


Ein ganz schwieriges Thema. Wir sind nach wie vor erschlagen von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft jedes einzelnen Locals, den wir kennenlernen durften. Der Vietnamese wird IMMER versuchen dir zu helfen. Wenn er selber nicht weiter weiß, dann wird ein Freund gefragt oder ein Telefonjoker angerufen oder, oder, ... Du wirst niemals, wie in Deutschland üblich zu hören bekommen: "Keine Ahnung."


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Das kann manchmal auch nervig werden, wenn du schon erkennen kannst, dass der Gute dir eigentlich gar nicht helfen kann, er aber all seine Energie und Zeit opfert. Zeit scheint hier sowieso gar keine Rolle zu spielen. Wir haben noch keinen Vorgang erlebt, der einfach und schnell funktioniert. Ob es die Beantwortung einer Frage über Google Translator, das Bestellen des Essens, das Kaufen einer SIM Karte, oder, oder, oder ...ist.


Wenn etwas nicht stimmt, nicht verstanden wird oder sehr ungewöhnlich erscheint, wird dies einfach freundlich weggelächelt oder sogar weggelacht. In diesem Zusammenhang werde ich nie vergessen, wie wir mit unseren beiden dreckigen Möppchen, dreckigen Klamotten und bepackt wie zwei Zigeuner vor einem großen Hotel Da Nang vorfuhren und der Gepäckträger uns erstaunt frug, was WIR denn hier wollen würden. Er dachte bestimmt wir hätten uns verirrt. Als wir ihm sagten wir hätten ein Zimmer gebucht, gab er zunächst keine Antwort sondern lachte einfach nur laut. Über den weiteren Verlauf wird Kerstin sicherlich in ihrem Reisebericht erzählen.


Wer denkt mit Zeichensprache hier weiter zu kommen, der ist völlig auf dem Holzweg. Zeichen werden anscheinend in anderen Kulturkreisen völlig neuen Bedeutungen zugeordnet.



Allgemein leben die Leute viel ruhiger und gelassener.

Das Wort Stress kennt hier keiner, Burnout schon mal gar nicht. Insgesamt ist unser Eindruck, dass die Frauen hier die emsigsten sind. Selbst an großen Baustellen sind sie es die die schweren Zementsäcke schleppen oder die übervollen Schubkarren schieben, während die Männer eher gechillt auf ihren Baggern oder LKW sitzen...

Im Vorbeifahren sind die Cafes immer überfüllt mit Männergruppen.


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Ganz markant ist hier die Hängemattenkultur. In jedem Cafe hängen hier mehrere davon und nach dem Cafe legt man sich gerne mal hierhin. Es gibt unterwegs ganze Schlafbatterien in denen geschätzt bis zu 100 Hängematten in Reih und Glied montiert sind und jeder, der vorbei kommt, kann hier for free sein Nickerchen machen.


Auch in jedem Haus gibt es mindestens eine Hängematte, in der irgend ein Familienmitglied liegt, manchmal auch mit viel Gequietsche hoch schaukelnd.


Natürlich müssen wir bei der Betrachtung der Leute beachten, mit wem wir Kontakt haben. Ehrlicher Weise sind es natürlich vorwiegend die Leute, die unser Geld bekommen.

Aber wie oft sind wir angesprochen worden: Where are from, how old are you, can i take a picture with you? Unser europäisches Mißtrauen lässt uns zunächst zurückschrecken und die Alarmglocken läuten. Aber bisher immer unbegründet. Im Gegenteil, als wir während der Fahrt einen Rucksack mit für uns wertvollem Inhalt verloren haben, tauchte dieser nach ein paar Tagen in Zusammenarbeit von Polizei und Airtags wieder auf. Es fehlte NICHTS, nein kein einziges Teil. Das hat unsere Meinung zu den Vietnamesen unglaublich positiv verändert. Ein ganz tolles Gefühl in einem Land reisen zu dürfen, in dem man nicht das Gefühl haben muss, bestohlen und ausgenommen zu werden.

Wir haben so viele herzliche Menschen kennen lernen dürfen. Interessant finde ich auch, dass die Kinder Namen bekommen, die ihr späteres Leben vorgeben sollen. Das heißt die Eltern haben eine Vorstellung über das spätere Leben ihrer Kinder und diese fühlen sich verpflichtet, danach zu leben...


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Auch das Eheversprechen und die Hochzeitsmärkte sind besonders in den nördlichen Regionen um Sa Pa herum noch sehr verbreitet, bei denen die Eltern das größte Mitspracherecht haben.


Auf den zahlreichen Straßenmärkten und Touristenstraßen wirst du von JEDEM Verkäufer angequatscht und sehr oft auch angefasst, was scheinbar auch zur vietnamesischen Kultur gehört. Selbst in gehobenen Hotels wird das vom Personal , wahrscheinlich sogar gut gemeint, praktiziert.


Dass das Anquatschen bei den Märkten und von den zahlreichen Straßenverkäufern, die von Cafe zu Cafe ziehen um Gemüse, Fisch, Kitsch oder Handwerkskunst anzupreisen, dich richtig nervt steht außer Frage. Du kannst nicht mehr jedem mit "Nein" antworten und gehst einfach weiter, wobei ich mir eigentlich überheblich vorkomme. Und auch, dass die Händler sich insgesamt eigentlich selber damit schaden, da die potentiellen Käufer genervt sind und eigentlich nur noch weg wollen, nehmen sie in Kauf.


Doch welche Möglichkeiten haben die Händler? Wenn jeder das Gleiche anbietet und sie wie die meisten Vietnamesen am Existenzminimum leben, MÜSSEN sie abends etwas nach Hause bringen um die Familie wenigstens ein wenig zu ernähren. Wenn nicht von den Touris das Geld geholt wird, von wem sonst?


Auch wenn ich mir als Tourist manchmal vorkomme wie ein wandelnder ATM, habe ich vollstes Verständnis für die Existenzängste der Locals, muss mir das manchmal nur wieder bewusst machen.


Armut ist ja nicht zwangsläufig eine schlechte Charaktereigenschaft.


Oft spielt die Regierung hier die größere Rolle.


Die Slums

Bevor wir unsere erste große Reise starteten haben wir uns vorgenommen, und auch die "schlechten" Seiten anzusehen, in die Slums zu gehen, mit den Locals sprechen. Auf keinen Fall wollten wir als All Inclusive Urlauber am Strand liegen und so tun als wäre hinter uns die Welt in Ordnung.



Und während ich das schreibe und mit jedem Reisetag mehr wird uns bewusst, dass wir nun seit Monaten nichts anderes machen. Von den Großstädten mal abgesehen. Slums sind das normale Leben in Vietnam. Und mittlerweile hat dieser Begriff keinen negativen Beigeschmack mehr für uns. Denn die Bewohner dieser einfachen Hütten, Ställe und einfachen Häuser sind materiell zwar arm, aber in ihrem Herzen so reich. Sie sind zufrieden mit ihrem bescheidenen Leben und teilen das Bisschen, was sie haben mit Jedem. Vor allem haben sie uns so viel an Zufriedenheit und Demut gegenüber unserem bisherigen Leben mitgegeben, dass ich mir sicher bin, dass Bescheidenheit von nun an Stellenwert bei uns gewonnen hat.



Das System


Vietnam ist eine sozialistische Republik mit einem Einparteiensystem, in dem die Kommunistische Partei die Macht ausübt. Die Regierung besteht aus dem Präsidenten, dem Premierminister und einer Nationalversammlung, die durch die Kommunistische Partei dominiert wird. 


Vietnam gilt als aufstrebendes Entwicklungsland. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem stark agrarisch geprägten Land zu einem Land mit einer wachsenden Industrie und einem steigenden Pro-Kopf-Einkommen entwickelt. 


Vietnam war noch 1990 das ärmste Land der Welt, also auch ärmer als alle afrikanischen Länder. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt lag bei 98 Dollar. Das war weniger als weniger als in Sierra Leone oder in Somalia.


Die Korruption ist hier wohl allgegenwärtig. Auch wir als Mopedfahrer sind vorgewarnt worden vor den korrupten Polizisten, die einen nur wegen des Geldes anhalten. Bisher toi, toi, toi,...

Wir haben auf jeden Fall immer ein wenig Kleingeld in Führerscheinnähe, dass wir ggf. vorzeigen können.


Auch haben wir den Tipp bekommen, bei einer Polizeikontrolle den Mopedschlüssel sofort abzuziehen und in die eigene Tasche zu stecken, bevor dieser konfisziert wird und nur sehr schwer wieder zu bekommen ist.


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Auffallend ist, dass alles was der Staat anpackt einfach nur gigantisch groß und wertvoll ist. Neu angelegte Straßen sind einfach mehrfach überdimensioniert. Künstlich angelegte Seen teilweise größer als Bonn. Alle Schulen, Hospitäler usw. sind sehr oft neu und in Topzustand. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert...


Das Internet


Vietnam wurde offiziell erst im November 1997 an das Internet angeschlossen. Das Institut für Informationstechnologie in Hanoi wurde 1994 durch die Firma NetNam der erste Internetdienstanbieter in Vietnam. Die erste E-Mail-Adresse unter dem nationalen Domänennamen .vn wurde 1994 eingerichtet. 


Seit der Einführung des Internet wächst Vietnams Wirtschaft rapide an und wird meiner Einschätzung nach alle anderen asiatischen Länder überholen. Vietnamesen sind smart.


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Die "Bamboo Firewall" ist ein Begriff, der die Bemühungen der vietnamesischen Regierung zur Regulierung, Überwachung und Kontrolle des Internetzugangs ihrer Bürger beschreibt. Sie umfasst sowohl rechtliche Maßnahmen als auch technische Filter und Blockaden, um den Zugriff auf bestimmte Inhalte zu verhindern. Die Bezeichnung „Bamboo Firewall“ ist eine Metapher, da sie die vietnamesische Regierung mit einer Barriere vergleicht, die wie ein Bambuswald aussieht und den Internetzugang der Bürger einschränkt.


Der große Krieg


Der Vietnamkrieg gehört zu den längsten militärischen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts. Er schloss sich unmittelbar an den Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich an und dauerte von 1955 bis 1975. Der Krieg kostete etwa 3,8 Millionen Menschen das Leben.


Ich habe versucht, mich während unseres Aufenthaltes mit diesem speziellen Krieg auseinanderzusetzen. Ich habe aufgeben müssen. Es ist jetzt für mich unvorstellbar, wie ein völlig hilfloses Land von einer Übermacht angegriffen wurde und das nur aus der Angst geboren, dass der Kommunismus sich weiter ausweitet. Was das gebracht hat und ob der Kommunismus dadurch gestorben ist, sehen wir heute: Nord- und Südvietnam sind wieder friedlich vereinbart unter kommunistischer Herrschaft.


Bewundernswert empfinde ich die Cleverness, wie die Vietnams, den technisch und materiell weit überlegenen Agressor in einen Guerilla-Krieg verwickeln konnten, so dass dieser keine Chance gegen einen solch smarten Gegner, der mit einfachsten Mitteln und teilweise den Waffen des Gegners sich zur Wehr gesetzt haben, hatten.


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Erschreckend heute noch mit ansehen zu müssen, wieviele Locals noch heute Behinderungen mit sich herum tragen müssen, weil die Amis landübergreifend Pestizide bei ihrer Aktion Agent Orange als Entlaubungsmittel eingesetzt haben. Nur um den Feind besser entdecken zu können!? Selbst die Amis und die damals unterstützenden Soldaten und deren Kinder aus Südkorea, Thailand, Neuseeland und Australien leiden noch heute darunter.


Eigentlich sehen wir bei unseren Fahrten keine Fußgänger. Jeder sitzt auf oder in einem Gefährt, sei es noch so mysteriös. Wenn du einen Fußgänger siehst, entdeckst du ganz schnell, dass genau dieser behindert ist. Viele, viele bis heute vererbte Nachwehen der chemischen Bomben...





Der Verkehr


Vietnams Landschaft ist zunächst ein Traum um mit dem Moped entdeckt zu werden. Deshalb haben wir uns auch dazu entschieden. Mit unseren kleinen Möppchen, die wir uns in Saigon -ja, so nennen es die Locals immer noch - geliehen haben, bleiben wir SOFORT an jeder interessanten oder schönen Stelle stehen. Mit größeren Vehikeln wäre das mit Sicherheit nicht so. Außerdem fahren wir das, was alle fahren. Irgendetwas was krach macht, 95er Benzin tankt und kleiner gleich 125 ccm hat. Das ist gut für die soziale Gleichheit und den kommunikativen Austausch, der ohne Translator-App eh schon schwer genug ist.


Den Verkehr auf der Straße zu beschreiben ist fast unmöglich. Es soll Regeln geben. Wir habe folgendes festgestellt .


  • der Größere hat Vorfahrt

  • der Frechere hat Vorfahrt

  • Jeder fährt wie er will

  • meistens auch bei Rot

  • und vor allem gegen die Fahrtrichtung

  • Hupen ist eher lieb gemeint, zur Orientierung (wie bei den Fledermäusen)

  • Fahr ganz schnell auf die Seite wenn ein LKW oder Bus kommt (besonders Kleinbus)

  • besorg dir die lauteste Hupe, die du bekommen kannst

  • Auf jeden Fall als Linksabbieger vor dem gegnerischen Geradeausverkehr die Kreuzung passieren

  • Versuche die Fehler der anderen auszugleichen

  • Jeder passt auf den anderen ein wenig auf

  • wenn sie vom Moped steigen, sind sie alle wieder normale Menschen

  • Akzeptiere es wenn zwei quatschende Mopedfahrer nebeneinander die Straße blockieren

  • Akzeptiere es, wenn eine junge Frau bei plötzlich einsetzendem Regen mitten auf der Kreuzung stehen bleibt um ihr Regencape anzuziehen

  • Versuche erst gar nicht das andauernde Hupen der überholenden Busse und LKW zu verstehen


Allgemein wird hier für unsere Verhältisse relativ langsam gefahren und nicht gerast. Klar gibt's immer ein paar Bekloppte...


Trotzdem gehört Vietnam mit zu den Ländern mit den meisten Verkehrsunfällen, 80 % davon Zweiräder. Wer den Wahnsinn hier jeden Tag sieht, den wundert das nicht.


Im Falle eines Unfalls mag ich gar nicht daran denken, was passiert. So ein richtiges Versicherungssystem scheint es hier nicht zu geben und von den armen Schluckern ist eh nix zu holen. Im Zweifel, so soll es heißen, ist der Ausländer schuld. Denn wäre dieser nicht gekommen, wäre der Unfall erst gar nicht passiert...


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Auf jeden Fall gibt es hier überall gefühlt mehr Mopeds als Einwohner. Viele werden auch geschäftlich eingesetzt. Es wird hier ALLES mit diesen Mopeds transportiert. Schweine, Gänse, Fische, ganze Umzüge mit großen Möbeln, Leitern, 6 m lange Eisenprofile, sogar mehrmals 5-köpfige Familien haben wir auf so einem kleinen Ding gesehen. Das alles ohne Ladungssicherung. Einfach drauf, hält schon...auch die Kinder klettern einfach hinten drauf. Keiner kümmert sich darum ob sie sich festhalten, das machen die von ganz alleine.

Wir müssen manchmal lachen, welche Gedanken wir uns machen unsere 2 Rucksäcke zu befestigen... um einen dann doch unterwegs zu verlieren...


Auch ist es erstaunlich mit welch ollen Dingern mit herausgefallenen Lampen, baumelnde Bremsen und Rahmen, die nur noch durch den Rost zusammengehalten werden sie mit einem Affenzahn und vollgepackt durch die Gegend heizen.


Selbst kleine Kinder sitzen schon auf dem Roller, sobald sie mit den Zehenspitzen auf den Boden kommen und das mit einer Sicherheit, bei der wir sehr oft denken, welches Gen uns eigentlich fehlt.


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Die Religion


Die Mehrheit der Vietnamesen gehört keiner organisierten Religion an, sondern praktiziert stattdessen eine oder mehrere Volksreligionen, wie beispielsweise die Ahnenverehrung oder das Gebet zu Gottheiten.


Die am meisten verbreitete Religion ist der Buddhismus, gefolgt von dem Katholizismus.


Was uns aufgefallen ist, dass es in jedem Haushalt, in jedem Hotel und öffentlichen Gebäude ein kleiner oder großer Altar steht.


Der Ahnenaltar kann in großen Häusern einen ganzen Raum einnehmen, während er in Landhäusern oft die Hauptbucht einnimmt. Er besteht im Allgemeinen aus einem an der Wand befestigten Brett oder einem recht hohen Tisch, auf dem Fotos des Verstorbenen, eine oder mehrere Schalen für Räucherstäbchen, zwei Kerzenhalter und manchmal ein kleines Räuchergefäß platziert sind.


Den Ahnen werden symbolisch alle Annehmlichkeiten des irdischen Lebens geschenkt, indem Papiergegenstände für sie verbrannt werden: Kleidung, Hüte, Kleiderschränke, Betten, Autos, Motorräder, Früchte und sogar US-Dollars, natürlich gefälscht….


Vietnam deine Früchte


Wir sind erschlagen von der Vielzahl der hier schon fast wie Unkraut wachsenden Früchte. Gerade für Kerstin ist das hier gerade ein Paradies.


Es wachsen zum einen jede Menge Früchte die für uns schon als exotisch gelten, aber auch Früchte von denen wir noch nie gehört haben. In jeder Unterkunft bekommen wir erst mal einen Teller voll leckerster Früchte dargeboten. Die Früchte hier sind zum einen viel größer aber auch viel leckerer als wir sie kennen.

Z. B. Grapefruit so groß wie ein Fußball und so süß, dass sogar ich sie esse ohne mit den Augen zu blinzeln. Eine wirklich reiche Erfahrung.




Liebes Vietnam, was hasse ich an euch?


Als erstes ist es eure rücksichtslose Fahrweise sobald ihr mit Bus oder LKW unterwegs seid. Mit den Mopeds haben wir mittlerweile gelernt wie in einem Fischschwarm mitzuschwimmen.

Aber Busse und LKW überholen an den unübersichtlichsten Stellen und kommen uns Mopeds laut hupend frontal entgegen, so dass wir uns mehr als

einmal in den Graben retten mussten.


Auch euer ständiges, überlautes und unnötiges Gehupe auch wenn niemand auf der Straße ist, ist einfach nervig. Die Hauptsache ist, dass ihr das Gaspedal keinen Millimeter zurück nehmen müsst.


Eure Karren stinken und qualmen dermaßen, so dass wir Abends von oben bis unten schwarz sind und uns mehrfach duschen müssen. Bei den Klamotten haben wir uns schon damit abgefunden diese nie wieder sauber zu bekommen und sie am Ende der Reise einfach entsorgen müssen.


Dies ist kein Vorwurf, weil ihr es ja noch nicht besser wissen könnt und es euch größtenteils ums nackte Überleben geht. Eure Umweltsünden sind für uns in dieser Beziehung schon übersensilibierten Europäer einfach nur grausam.


Unbeschreiblich, wieviel Plastik und Müll einfach in der Natur entsorgt wird und wieviel Müll hier weit qualmend und stinkend verbrannt wird.

Das ist eigentlich erstaunlich, weil es irgendwie ein Recyling System gibt. Denn in jedem Dorf siehst du die Ärmsten der Armen, die meist nur mit einem Fahrrad Müll aufsammeln und dies fein säuberlich sortiert nach Plastik, Papier und Metall zur nächsten Sammelstelle um dort mit ein paar Dong abgespeist zu werden.



Aber da ihr ja jetzt Internet habt, bin ich mir sicher, dass ihr auch dieses Thema von Generation zu Generation mehr angreifen werdet. Hoffentlich nicht zu spät.


Wir für uns würden immer wieder kommen, lieben dieses Land wie es ist und würden jedem eine Reise hierhin empfehlen. ❤️












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